Kämpfer-Prototyp
Der Prototyp unter den Kampfhuhn-Rassen besitzt eine jahrhundertelange Tradition. Die ursprünglich aus Thailand stammenden Tiere wurden über mehrere Jahrhunderte im japanischen Inselreich rassisch verfeinert. Von Japan aus traten die Kämpfer Anfang der 50er Jahre die Reise nach Europa an. In Japan legte man vor allem auf einen kämpferisch-entschlossenen, unerbittlichen Charakter Wert, in Europa sind Shamos Prestige- und Ausstellungshühner, die mitunter Gefahr laufen, dass die charakterlichen Merkmale von Ausstellungszüchtern bei der Zuchtauswahl vernachlässigt werden.
Im Herzen ein Samurai
Im Japanischen bedeutet Shamo einfach nur Kampfhuhn und stellt keine eigentliche Aussage über die Rasse-Zughörigkeit dar.
Unsere Shamos sind O Shamos – die größte Shamo-Kategorie.
Shamos sind besonders intelligente, dem Menschen gegenüber zugewandte Vögel.
Haltung und Charakter
Für die einzigartige Rasse sind ihre gestreckt-aufrechte Haltung, die ausgeprägte Dreibogen-Linie, eine robust-muskulöse nicht zu kompakte Statur, die mager-harte Befiederung, Schnelligkeit und Wendigkeit charakteristisch. Die geschickten Tiere können von einem auf den anderen Moment vom Standby- in den Kampfmodus umschalten und komplexe Angriffs- und Defensiv-Techniken abrufen. Der genetische Stammbaum des Shamo lässt sich bis zum indischen Asil-Hühn (nächster Verwandter zur Wildform Bankavia-Huhn) und zum ebenfalls aus Indien stammenden Malaie-Huhn zurückverfolgen.
Naturbrut mit Risiko
Shamos sind in der Lage, selbst zu brüten. Freunde von uns haben eine geschenkte Henne brüten lassen, und es hat geklappt. Allerdings kann es vorkommen, dass die Eier wegen der harten, kurzen Befiederung und der langen Ständer beim Setzen der Glucke zu Bruch gehen.
Shamo-Knigge
Wer sich seinen Shamos nähert, sollte sich übrigens nicht zu intensiv mit den Hennen beschäftigen – Eifersucht beim Hahn könnte die Folge sein. Die Tiere beobachten sehr genau und scheuen auch gegenüber menschlichen Konkurrenten nicht vor Attacken zurück. Wer seinen Shamo-Hahn allerdings nicht provoziert, kann in ihm einen umgänglichen tierischen Gefährten gewinnen.
Farbe Nebensache
Weil die Tiere hauptsächlich auf Morphologie und Charakter gezüchtet werden, ist die Befiederung zweitrangig. In Folge dessen gibt es ein breites Spektrum an Farbschlägen. Die magere Befiederung macht den Shamo für die in Westafrika herrschenden, hohen Temperaturen besonders geeignet. Haben die Tiere erst einmal das Erwachsenenalter erreicht, trotzen Sie auch dem tropischen Starkregen relativ gut. Die Krankheitsanfälligkeit ist der lokaler Hühner vergleichbar.
Auf einen Blick
Morphologie: Schlank-muskulös, gestreckt-aufrechte Haltung, langer Hals. Flügel werden V-förmig getragen (Rückenansicht). Drittelung in Ständer, Rumpf, Hals.
Befiederung: kurz und hart, offen liegendes Brustbein, Flügelrosen (kahle Stelle am Flügelgelenk)
Farbschläge: Divers
Sonstige Charakteristika: Perl- oder Erbsenkamm, kräftiger nicht zu langer Schnabel, keine Kehllappen. Starke Brauenpartie, Adlerblick.
Legeleistung: ca. 80 bis 120 Eier im Jahr.
Eigewicht: 55 bis 60 Gramm
Gewichtzunahme / Wachstum: Zu Beginn mittelmäßig und stetig, später individuell unterschiedlich. Das Auswachsen zur finalen Größe kann bis zu 1,5 oder sogar 2 Jahre betragen. Ein O-Shamo sollte nicht weniger als 4 oder 5 kg wiegen. Die kürzer und kompakter gebauten Exemplare erreichen ihre vollständige Größe im Allgemeinen vor den eleganter gebauten Tieren.
Fleischqualität: Relativ breitfaserig