Halb leer oder halb voll?

„Ist das Glas halb leer oder halb voll?“ Vor einiger Zeit haben wir etwas zur finanziellen Situation und zu den für ET VOICI daraus resultierenden Problemen geschrieben. Insbesondere die Erhaltungskosten unseres Tierbestandes –  Nahrung, Unterbringung und Tierarzt –  lassen sich aus den aktuell zur Verfügung stehenden Mitteln nur schwer stemmen. Personal- und persönlichen Lebenshaltungskosten werfen zusätzliche Fragen auf. Man könnte denken, dass das Glas halb leer und schon bald komplett leer sei.

Klappern gehört zum Handwerk

Um das halb leere in ein halb volles Glas zu verwandeln, bin ich Ende April nach Deutschland gereist und habe dort für das Projekt der Pionier- und Lernfarm um Interesse und Unterstützung geworben.

Wir haben tatsächlich den einen oder anderen Mitstreiter gewonnen. Dazu zählen auch die Lieferanten für Bruteier, die sich, wie hier im Bild (Rück zugedreht) Frau Mertens vom gleichnamigen Geflügelhof in Mühlheim Ruhr, mit viel dankenswertem Engagement auf unsere hohen Anforderungen für Bruteier eingestellt haben.

Besonderer Dank gebührt dabei Prof. Claus Groth, der mein Flugticket bezahlt und  mir so die Rückreise nach Bénin ermöglicht hat. Danke auch an den Düsseldorfer Lions-Club, der das Kennenlernen interessanter Akteure ermöglicht hat.

Gütertrennung

Bekannterweise erfordern besondere Situationen besondere Maßnahmen: Eine Maßnahme wird unter anderem darin bestehen, die gemeinnützigen Projekt-Module von Forschung und Entwicklung sowie Bildung  von den wirtschaftlich darstellbaren Modulen zu trennen. Bei letztern ist unter anderem an Futtermittel-Produktion und –Handel gedacht.

Bildung ist Gemeinnutz-Aufgabe

Forschung und Entwicklung sowie Bildung werden erfahrungsgemäß auch nach der Anschubphase noch Geldzufluss von außen benötigen. Umso mehr, wenn man sich wie ET VOICI für den erleichterten Bildungszugang für sozial benachteiligte  Personengruppen einsetzt. Darum  werden wir den Aufbau  einer möglichst breiten und zuverlässigen Spenderliste in Angriff nehmen.

Danke an alle, die uns dabei unterstützen wollen! Vieles geht: Schulsammlungen, Straßenfeste, Sportveranstaltungen usw.. Schreibt einfach eine Mail mit euren Ideen und Vorschlägen an mail@et-voici.com. Natürlich seid ihr herzlich eingeladen, um in Bénin vor Ort selbst nachzusehen, was mit eurem Geld geschieht!

Vereinsgründung in Bénin und in Deutschland

Die gemeinnützigen Bildungsaufgaben sollen deshalb zukünftig  auch durch einen noch zu gründenden Verein unterstützt werden. Dieser Verein kann auch andere Themen der Nachhaltigkeits-Agenda bespielen, gemeinsam mit oder auch ohne ET VOICI.

Für den beninischen Verein ist an eine Gegenstelle in Deutschland gedacht. Der deutsche Verein wird sich ebenfalls an den 17 SDGs (Sustainable Development Goals) der UN Agenda 2030 orientieren. Für den deutschen Verein, der den Dialog mit und die Unterstützung aus Deutschland anstoßen und koordinieren soll, wird Gemeinnützigkeit angestrebt. Es gibt bereits eine Satzung, Namens- und  Logoentwürfe.

Erste ET VOICI Traineeship mit Universität Parakou

Erfreuliche Neuigkeiten  kommen aus der Abteilung Forschung und Entwicklung. Dank Initiative von Dr. Alassan Assani Seidou, Oekologie- und Nutztier-Spezialist an der Universität Parakou, startet Anfang Juni  ein erster Langzeit-Trainee seine dreimonatige Trainings- und Forschungstätigkeit bei ET VOICI.

Wir sind auf den davon ausgehenden akademischen Input und auf für die praktische Anwendung relevante Forschungsergebnisse gespannt. Beides wird uns helfen, die Qualität unserer Geflügelhaltung und unserer Bildungsarbeit zu steigern.

Sumatra Bruteier aus Rommerskirchen

Auf halben Weg zwischen Köln und Düsseldorf, unweit des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II, liegt das von RWE Klimagasen eingenebelte Örtchen Rommerskirchen. Dort hat der Wissenschaftliche Geflügelhof (WGH / Bruno Dürigen Institut) des BDRG seinen Sitz. 

Der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter, BRDG, ist weltweit der größte seiner Art.  In Zahlen: 184.000 in 4.600 örtlichen Vereinen organisierte Verbandsmitglieder. In mit schmucken Geflügel-Eigenheimen ausgestatteten, von Netzen überspannten Umzäunungen wimmelt es hier von nach Herkunft separiertem Rassegeflügel – Hühnern, Enten und Tauben. 

 Der BDRG zeichnet alljährlich ein Rassehuhn als Huhn des Jahres aus. Diesjährig ist der Titel an den Barnevelder und den Zwerg-Barnevelder gegangen. Für uns trotzdem immer noch der die übrige Hühnerschar weit überragende Star des Instituts: Das 2021 zum Huhn des Jahres gekürte Sumatra-Huhn.

Nachdem wir uns bereits einige Zeit zuvor mit der Institutsleiterin Dr. rer. nat. Mareike Fellmin per Mail ausgetauscht hatten, ergaben sich schon beim Antrittsbesuch interessante Anknüpfungspunkte. In Anerkenntnis unseres Bemühens, das Thema Rassegeflügelzucht in Westafrika bekannter zu machen, gab uns die gelernte Biologin neben guten Wünschen Bruteier des in Deutschland extrem raren Sumatra-Huhns mit auf den Weg. Wir hoffen auf einen guten Schlupf und auf Ausbau der Beziehungen zum WGH!

Rassegeflügel auf Social Media

Für Deutschland existieren vielfältige Social-Media Präsenzen rund um Rasse- und Gartengeflügel. Für Bénin / Westafrika ist das Thema komplett unbekannt. Das liegt unter anderem am dortigen Geflügel: In Bénin gibt es ausschließlich lokale Landschlägen, Hybride und das sog. Goliath-Huhn, eigentlich keine wirkliche Rasse, sondern eine Kreuzung von allem, was groß ist. 

Auf Social Media finden Verkaufsangebote, Medikamentenwerbung und Business-Beratung statt. Da wird das Blaue vom Himmel versprochen. ET VOICI hat deshalb eine Social Media Präsenz auf Facebook eingerichtet, um das Thema Rassegeflügel bekannt zu machen und um über verwandte Themenbereiche wie Geflügelkrankheiten, Prävention und Behandlung, Tierwohl, Ernährung usw. zu informieren und konträre Meinungsbilder zu diskutieren.